Alle Schatten in Graz werden zu Licht

 

Ich rufe alle erdgebundenen Wesen aller Zeiten, die sich in Graz befinden.

Ich rufe

  • Alle Pestopfer in 1348. Besonders getroffen war die Siedlung Spatenhof, die faktisch ausgelöscht wurde.
  • Alle Opfer der Ungarneinfälle in den Jahren 1469–1490, die versuchten, im Gebiet der heutigen Steiermark Fuß zu fassen. Fränkische und bayerische Grundherren, Adelige und Geistliche wurden vertrieben oder ermordet. Sie drangen mit großer Brutalität in das Land ein. Viele Orte wurden in Brand gesteckt und damit vernichtet.
  • Alle Opfer der Türkenangriffe. Alle Opfer der Angriffe von 1480 und von 1532. Die Burgen hielten den Angriffen jedoch stand. Einen verheeren Durchzug der Türken erlebten Karlsdorf und Feldkirchen in 1532
  • Allen Anhängern des Protestantismus, die zwischen 1598 und 1628 aus Graz vertrieben wurden oder aber ihren Glauben wechseln mussten.
  • Alle Opfer der Hexenverfolgung
  • Alle Opfer der Pest in Fernitz in 1680.
  • Alle Opfer der Pestepidemie von 1714/15
  • Alle Opfer der Napoleonischen Besetzung (1792 – 1815)
    • Alle Opfer bei Einmarsch der französischen Truppen in 1797. Es wurden hohe Forderungen durch die Franzosen gestellt
    • Alle Opfer des 2. Einmarsches in 1805
    • Alle Opfer des 3. Einmarsches am 30. Mai 1809. Nur die Festung wurde verteidigt. Kroatische Truppen kamen ab 15. Juni 1809 zur Hilfe und begannen Gefechte mit den Franzosen, die dann aus Graz abzogen, die Stadt aber erneut am Juni 1809 besetzten.
    • Alle Opfer von Vergewaltigungen und Plünderungen
  • Alle Opfer des Brandes in Fernitz in 1826. Das Schulhaus, 30 Häuser und 34 Wirtschaftsgebäude wurden vernichtet.
  • Alle Gefallenen, Verunglückten, Getöteten im 1. Weltkrieg
    • Alle Hungertote durch das Handelsembargo der Siegermächte des 1. Weltkrieges
  • Alle Opfer der Juden- und Zigeunerverfolgung während der NS-Zeit
  • Alle verfolgten und inhaftierten KPD- und SPD-Mitglieder
  • Alle Gefallenen, Vermissten, Hingerichteten, Gefolterten, Verunglückten, Erfrorenen, Verhungerten im 2. Weltkrieg
    • Alle Opfer der insgesamt 56 Luftangriffe auf die Stadt Graz zwischen dem 25. Februar 1943 und dem 2. April 1945. Es gab mehr als 2000 Tote; 7.900 Gebäude und etwa 20.000 Wohnungen wurden zerstört. Die Stollen im Schlossberg boten während der Bombardierung sehr vielen Menschen Schutz.
    • Alle Opfer der sowjetischen Truppen, die 1945 einzogen, und alle Opfer der britischen Truppen, die anschließend Graz besetzten und bis 1955 blieben. Alle Opfer von entsetzlichen Vergewaltigungen, Hausdurchsuchungen und Plünderungen.
  • Alle Selbstmörder, alle Hingerichteten, alle Verunglückten
  • Alle Flüchtlinge aus den deutschen Ostprovinzen
  • Alle Grazer, die in den ehemaligen Rheinwiesenlagern waren
  • Alle Opfer der Siegerjustiz in der Nachkriegszeit
  • Alle Fahnenflüchtigen
  • Alle Fremd- und Zwangsarbeiter
  • Alle Opfer infolge von Hunger, Krankheit, Obdachlosigkeit und Not zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit
  • Alle Trümmerfrauen, die schwer gearbeitet haben
  • Alle Bürger dieser Stadt, die in der Nachkriegszeit in Kriegsgefangenschaft waren und teilweise nicht zurückkamen
  • Alle Grazer, die in russische Gefangenschaft gerieten und oft nicht zurückkamen
  • Alle Opfer der Siegerjustiz
  • Alle Geschädigten des verheerenden Hochwassers im Gemeindegebiet Peggau am 15. Juli 1975,
  • Alle Opfer der Amok-Fahrt im Juni 2015 in der Innenstadt von Graz.
  • Alle Opfer der Pest und anderen Seuchen
  • Alle vergewaltigten und sexuell missbrauchten Frauen, Mädchen und Kinder aller Zeiten
  • Alle Opfer von Kinderarbeit
  • Alle Homosexuelle und Lesben, die in der Vergangenheit verfolgt oder diffamiert wurden
  • Alle Opfer von Satanisten und satanischen Ritualen
  • Alle Opfer von Pädophilen
  • Alle weiteren, nicht näher bezeichneten erdgebundenen Seelen aus Graz und Umgebung

Liebe Wesen, ich möchte Euch heute sagen, dass ich Euch in Erinnerung behalte und dass Ihr alle viel, viel Wert seid. Viele von Euch wurden gedemütigt, vergewaltigt, ermordet, verwundet, ausgebombt, gefoltert, gequält, erniedrigt, geplündert, grausam behandelt, diffamiert, oder kamen gewaltsam uns Leben. Jedes Wesen ist sehr viel wert.

Viele von Euch waren Opfer der Kriege, verloren alles was sie hatten, ihre Eltern, ihre Angehörigen, ihre Ehemänner, ihr zuhause, ihre Kinder, oder mussten ihre Kinder allein großziehen.  Viele wurden verfolgt, deportiert oder hingerichtet. Andere starben durch Krankheiten, fielen im Krieg, manchmal qualvoll und alleingelassen im Feld, in Lazaretten, in Gefangenschaft.  Viele von Euch wurden verschleppt oder hingerichtet und viele waren dabei unschuldig bzw. hatten sich den Tod nicht verdient. Andere saßen eine langjährige, unmenschliche Haft ab und überlebten die Haft nicht, oder waren danach gebrochene Menschen. Jeder von Euch hatte ein eigenes, bitteres Schicksal, das meist sehr grausam war.

Heute möchte ich Euch bitten, allen, die Euch ein Leid zugefügt haben, zu vergeben: Gewalt in der Familie, Unrecht, Missbrauch, belogen uvm. . Gleichzeitig bitte ich Euch, alle um Vergebung zu bitten, denen Ihr ein Unrecht oder Gewalt zugefügt habt. Und dann möchte ich Euch bitten, alles was Euch belastet loszulassen: Euren Kummer, Euer Leid, Euren Schmerz, Eure Angst vor Folter, Tod, Eure Sorge um Angehörige, die Wut, die Rachegefühle, Neid, Eifersucht, Hass. Belastet Euch damit nicht mehr und schüttelt das alles ab. Es ist alles lange vorbei. Dann seid ihr frei für einen Aufstieg in eine höhere Ebene.

Gott liebt uns alle, vollkommen und bedingungslos, unabhängig davon wie ihr gelebt habt. Wir sind alle würdig, um zu ihm zu gehen. Er straft auch nicht.

Allen Orten, in denen es schattig sein kann, schicke ich Licht. So schicke ich Licht insbesondere an folgende Orte:

  • An alle Bahnhöfe
  • An das Grazer Rathaus
  • An die Altstadt und an die Fußgängerstraße
  • An den Flughafen Graz
  • An den Schlossberg mit der Turmuhr
  • An die Grazer Burg und den Dom
  • An die Universität zu Graz
  • An die Franz-Karl-Brücke
  • An den Grazer Stadtpark
  • An Schloss Eggenberg
  • An das Salzbergwerk Altaussee, in dem sich ein Depot für Kunstgüter aus der NS-Zeit befand.
  • An den Toplitzsee
  • An Schloss Thinnfeld in Deutschfeistritz
  • An die Magna-Steyr-Werke
  • An das Augustiner-Chorherrenstift Vorau
  • An das Außenlager des KZ-Mauthausen in Hinterberg. Am Fuße der Peggauer Wand wurde eine Stollenanlage zur unterirdischen Verlagerung von Teilen der Flugzeugteile- und Panzerherstellung des Werkes Thondorf der Steyr-Daimler-Puch AG in Betrieb genommen.
  • An die Lurgrotte
  • An den Kalvarienberg
  • An Schloss Vasoldsberg
  • An alle heutigen und ehemaligen Kasernen
  • An alle ehemaligen Hinrichtungsstätten, Galgenbergen und Scheiterhaufen
  • Alle Geheimdienstzentralen, Freimaurerlogen, Advokaten
  • An alle Massengräber, von denen wir möglicherweise nichts wissen
  • An alle Flüchtlingsheime
  • An alle Moscheen und andere kultischen Einrichtungen, in denen Hass gepredigt wird
  • An alle Banken und Inkassounternehmen
  • An alle Schulen, Ämter, Polizeistationen, Friedhöfe, Krankenhäuser, Altenheime, Psychiatrien, Kaufhäuser
  • An alle ehemaligen Stadtmauern
  • und an alle weiteren dunklen Stellen in Graz

Alle dunklen Schatten in Graz werden hell. Alle Menschen, auch Arbeitslose, Obdachlose, Drogensüchtige, Prostituierte, Diebe und Verbrecher, werden von einem hellen Licht umhüllt. Es wird heller und immer schöner. Die Lichter werden größer und größer, verbinden sich langsam untereinander und erreichen allmählich alle Stellen der Stadt, bis Graz in einem weißen, allesdurchdringenden, heilenden Licht gebadet ist. Der Schatten hat gar keinen Platz mehr. Das Licht hat ihn erhellt, bis weit über die Stadtgrenze hinaus. Hass, Wut, Bosheit, Verbrechen, Gewalt, Neid, Angst, Machtgier, transformiert sich in Liebe, Frieden, Mut, Barmherzigkeit. Mensch, Tier, Natur, alle sind glücklich und leben friedlich miteinander in der wunderschönen Natur, die diese Stadt umringt, in der einmal Nikola Tesla studiert hat und die Habsburger residiert haben.

So sei es.