Die Städtebombardierung
Mein Interesse für die schwer bombardierten Städte gegen Ende des Krieges kam zum gleichen Zeitpunkt wie die Geschichte der Rheinwiesenlager. Es begann im November 2011 und endete Ende Oktober 2012. Mir war bis dahin nur bekannt, dass die Stadt Dresden ganz fürchterlich bombardiert wurde und dass es dort ganz viele Tote gab, vor allem weil die Stadt voll Flüchtlinge war, die keiner zählen konnte. Von den anderen Städten wusste ich nicht viel.
Nach einigen Friedhofsbesuchen und weiteren Recherchen wurde mir klar, dass fast alle deutschen Städte gewaltig an der Bombardierung gelitten haben und zerstört wurden, und dass es insgesamt fürchterlich viele Tote gab, die sehr qualvoll gestorben sein müssen. Da die Bomben kaum auf Industrieanlagen und Bahn gerichtet wurden, sondern gezielt Altstädte und Wohnviertel zerstörten und alte Kulturgüter vernichteten, liegt hier ein riesiges Kriegsverbrechen vor, für das nie jemand zur Verantwortung gezogen wurde. Selbst die eigenen Leute der Siegermächte, wie Kriegsgefangene und Fremdarbeiter, wurden rücksichtslos mitgetötet und keiner und nichts blieb verschont. In vielen Städten wurden die Menschen mit Phosphor übergossen oder durch Tiefflieger gejagt. Briten und Amerikaner können doch unmöglich dabei ein reines Gewissen gehabt haben! Ich frage mich, ob sie überhaupt eins hatten.
Genauso wie bei den Rheinwiesenlagern, konnte ich nicht alle betroffenen Stellen, d.h. alle Städte, besuchen. Ich konzentrierte mich deswegen hauptsächlich auf die Nahegelegenen und hielt zum Abschluss das Ritual mit dem Aufruf für alle Städte in der Innenstadt der schwer zerstörten Stadt Darmstadt.
Am 27.10.2012 haben ein Bekannter und ich dann in der Innenstadt von Darmstadt das Endritual für alle Bombenopfer der gesamten deutschen und österreichischen Städte abgehalten, die im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Es war mal wieder ein herrlicher, aber kalter Herbsttag mit Sonnenschein und obendrein noch Vollmond.
Für das Ritual wählte mein Bekannter einen kleinen Platz an der Stadtmauer, der vor dem Krieg bebaut war und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde. Auf diesem Platz wuchsen drei Nadelbäume und bildeten einen kleinen Kreis. Zwischen diesen drei Bäumen hielten wir das Ritual ab und räucherten ein wenig mit Beifuß. Die weiße Kerze wollte leider nicht brennen, denn es war etwas windig. Ich hatte wieder einen ganzen Umzugskarton voll Blumen, Lebensbaum- und Tannenzweige, Tannenzapfen, Hagebutten, Kräuter und Gingko-Blätter (die zu der Zeit schon gelb waren) mitgebracht und wir schenkten jeder bombardierten Stadt je zwei Hände voll Blumen. Dabei bildeten wir einen ca. 1 m Durchmesser großen Kranz. Nachdem etwa 60 Städte aufgerufen waren, war der Kranz ganz dick und wunderschön und so ziemlich der schönste, den ich jemals für solche Zwecke gebildet hatte. Wir hatten hinterher beide ein Wohlgefühl, das uns wissen ließ: Wir haben etwas bewirkt! .Dieses Gefühl begleitete uns den gesamten Heimweg.
Damit ist für mich das Kapitel Städtebombardierung beendet. Ich habe auch diese traurige Geschichte inzwischen losgelassen.
Aufruf für die erdgebundenen Seelen, die durch die Bombardierung deutscher Städte während des 2. Weltkrieges ums Leben kamen:
Liebe Opfer der Städtebombardierung im 2. Weltkrieg im deutschsprachigen Raum, die sich noch auf Erden befinden. Wir haben Euch nicht vergessen!
Liebe unschuldige Zivilisten, Frauen, Kinder und alte Leute, Flüchtlinge, wehrlose Soldaten, Kriegsgefangene, Fremdarbeiter, KZ-Häftlinge und Tiere, die den Tod durch den Bombenterror fanden, die ihr erschlagen, verschüttet, erstickt, verglüht, durch Tiefflieger gejagt, mit Phosphor übergossen, verbrannt, ertrunken seid: Ihr ward Opfer eines riesigen Kriegsverbrechens an dem deutsch sprechenden Volk, für das nie jemand zur Verantwortung gezogen wurde. Auch die Zerstörung Eurer Häuser, Eurer Schulen, Eurer Kulturgüter, Eurer Tiere war ein sinnloses Verbrechen, das heute verharmlost, aufgerechnet, fast vergessen oder als „normal“ betrachtet wird. Eure Anzahl ist nicht bekannt, denn viele von Euch wurden nie gefunden, oder waren Flüchtlinge. Wir schätzen Euch mit fast 2.000.000 Menschen, Wir behalten Euch alle in Erinnerung. Ihr bleibt unvergessen.
Ich gedenke an die Opfer der größten Zerstörung an deutschen Städten, an das „Elbflorenz“ Dresden, mit seinen vielen Kulturgütern. An die fürchterlichen Vernichtungen durch feindliche Flieger am 13., 14.2. und 15.2.1945, am 2.3. und am 17.4.1945. Ich gedenke sowohl an die Zivilbevölkerung, wie auch an die vielen, vielen unzähligen Flüchtlinge, die sich in der Altstadt, auf den Elbwiesen, dem Bahnhof, auf Grünflächen oder anderswo mit ihrem letzten Hab und Gut und ihren Pferden befanden. Ich gedenke auch an die Opfer, die nie gefunden wurden, an die Opfer von Tieffliegern und an die Opfer, die mit Phosphor übergossen wurden und brennend in die Elbe sprangen. Ich gedenke an die vielen Tiere – vor allem Pferde -, die ebenfalls ihr Leben lassen mussten. Eure Anzahl lässt sich nicht mehr ermitteln. Nach einem Flächenbrand von 28 Quadratkilometern dürfte Eure Opferzahl aber bei mind. 300.000 liegen. Ich bitte um Vergebung für unsere heutigen Mitmenschen, dass sie diese unglaublich hohe Zahl offiziell derartig infrage stellen und herunterspielen.
Ich gedenke an alle Opfer der Bombardierungen von Hamburg durch die britische Luftwaffe, die in der Nacht vom 25. Juli 1943 begannen und bis zum 3.August 1943 andauerten, und etwa 60.000 Menschen das Leben kostete. Ich gedenke an die Opfer von Brandbomben, die ganze Stadtviertel in Flammen aufgingen ließen. Ich gedenke an die Opfer der Arbeiterwohnviertel Rothenburgsort, Hammerbrook, Horn, Eilbek, Eimsbüttel, Hamm, Borg, Borgfelde, Winterhude, Uhlenhorst, Wandsbek, die Altstadt Altonas, Barmbek uvm, die zerstört wurden. Ich gedenke an die Opfer von Phosphorbomben, Opfer von Tieffliegern und an die Menschen, die in Bunkern erstickten. Ich gedenke an die fast eine Million Menschen, die danach obdachlos blieben.
Ich gedenke an die etwa 50.000 Opfer der etwa 310 Luftangriffe auf die Stadt Berlin. Ich gedenke u.a. an die Angriffe vom 7./8.Juni.1940, vom 23.November.1942, vom 16.Januar. – 30.März.1943, vom 23.8. – 4.9.1943, die Großangriffe vom 2.11. – 26.11.1943, von Dezember 1943, April 1944, 3.2.1945 und 26.2.1945, an die getroffenen Regierungsviertel und die Innenstadt sowie an die hauptsächlich dicht besiedelten Wohnviertel, an die über eine Million Menschen, die obdachlos wurden, an die Zerstörung in den Bezirken Tempelhof, die Ortsteile Lanckwitz und Staaken, die Deutschlandhalle, die Sankt-Hedwigs-Kathedrale, der große Hörsaal des Pharmazeutischen Instituts der Berliner Universität, das Deutsche Opernhaus in der Bismarckstraße, das Theater am Kurfürstendamm, die Komödie und sehr viele weitere Gebäude. Ich gedenke an weitere Opfer von drei kleineren Luftangriffen durch die sowjetische Luftwaffe, die Zerstörungen in den Stadtteilen Kreuzberg, Tempelhof, Lichtenberg und Tiergarten anrichteten.
Ich gedenke an die ca 23.000 Opfer des Luftangriffes auf die Stadt Swinemünde auf Usedom am 12.3.1945, wo die Stadtmitte und die Stadtteile Ostswine, Westswine, der Strand und Friedrichsthal bombardiert wurden und der östliche Stadtteil durch mehrere Groß- und viele Kleinbrände zerstört wurde. Ich gedenke an die unbekannte Zahl von getöteten Flüchtlingen und Soldaten, die sich im Kurpark unter freiem Himmel oder im Bahnhofsviertel aufhielten. Ich gedenke an die Wagen der Flüchtlinge, die sich im Stadtteil Ostswine stauten und getroffen wurden. Ich gedenke an die Getöteten, die sich auf den Dampfern zur Flüchtlingsevakuierung befanden. Ich gedenke auch an die vielen Pferde, die dabei starben.
Ich gedenke an die etwa 20.000 Opfer der Luftangriffe auf die kleine Schmuck- und Uhrenstadt Pforzheim im Schwarzwald am 1.4.1944, am 24.12.1944, am 21.1.1945 und am 23.2.1945, die keine Überlebenschance hatten. Ich gedenke an die Menschen, die in den unterirdischen Luftschutzräumen erstickten. Ich gedenke an die Menschen, die auf der Flucht durch die Straßen verglühten. Ich gedenke an die Menschen, die sich in die Flüsschen Enz und Nagold gestürzt hatten und dort ertranken. Ich gedenke vor allem der kleinen Kinder, die nicht schwimmen konnten. Ich gedenke an die Opfer, die nach dem Angriff wegen fehlender Hilfe starben, da die Stadt wegen der Bodenhitze mehrere Tage danach nicht begehbar war.
Ich gedenke an ca. 20.000 Opfer der etwa 262 Luftangriffe auf Köln, die am 31.5.1942 begannen und bis zum Frühjahr 1945 andauerten. Ich gedenke vor allem an den Angriff am 2.3.1945, der überwiegend die Altstadt völlig zerstörte, an den Großbrand, an die vielen armen Menschen, die zum Teil mehrmals obdachlos wurden, an den bombardierten Stadtteil Nippes und an die zerstörten Kulturgüter.
Ich gedenke an die Opfer der Bombardierung auf Darmstadt am 11. und 12.9.1944, die die alte Haupt- und Residenzstadt in eine ausgedehnte Trümmerwüste verwandelte und die meisten Viertel ausbrannte. Ich gedenke an die etwa 13.500 Menschen, die in ihren Kellern erstickten oder verbrannten oder anders umkamen. Ich gedenke an die unwahrscheinlich vielen Menschen, die obdachlos wurden, und in Kellerhöhlen, Gartenhäuschen, Ruinen, aber auch in den weniger zerstörten Randgebieten, ausharren mussten.
Ich gedenke der unbekannten Opferzahl der Luftangriffe auf Heilbronn, die zwischen 6.600 und 25.000 Menschen liegt. Ich gedenke vor allem an den schwersten Angriff am 4.12.1944, wo die gesamte Innenstadt mit hunderten von historischen Gebäuden und der größte Teil der gesamten Stadt zerstört wurde, so auch Teile von Krankenhäusern, Kulturgüter, Schulen usw. Ich gedenke der unbekannten Zahl von Flüchtlingen, die die Zählung der Opfer der Stadt erschwerte. Ich gedenke der Opfer, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannten und der Opfer, die nie gefunden wurden.
Ich gedenke an alle Opfer der 13 Luftangriffe auf Kassel, die schon 1940 begannen, und bis 1943 die Innenstadt sowie mehrere Wohnviertel, Industrieanlagen und Krankenhäuser zerstörten. Ich gedenke vor allem an den 22.10.1943, an dem die gesamte mittelalterliche Innenstadt dem Bombenkrieg zum Opfer fiel und die meisten Bewohner nicht entkommen konnten. Ich gedenke an die etwa 10.000 Opfer, die in den Kellern und in öffentlichen Luftschutzräumen erstickten.
Ich gedenke der etwa 9.500 Opfer der ca. 50 Angriffe auf die Stadt Wien. Ich gedenke vor allem an den großen Angriff vom 12.3.1945, an die Zerstörung vieler Kulturgüter und den Brand von Staatsoper und Burgtheater. Ich gedenke an die etwa 200 Menschen, die in dem Luftschutzkeller des Phillipshofes Schutz gesucht hatten und ums Leben kamen und an die durch Tiefflieger beschossenen Löschmannschaften
Ich gedenke an die etwa 10000 Opfer, darunter 1200 Häftlinge, der Stadt Nordhausen, die am 3. und 4. April 1945 durch Bomber fast völlig zerstört wurde und viele Menschen obdachlos machte, an die überwiegend zerstörten Wohngebiete, an das Krankenhaus, an die zahlreichen Denkmäler und Kirchen, das Frauenbergkloster, die Stadtmauer und viele Fachwerkbauten aus Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko und Frühklassizismus.
Ich gedenke an die Opfer der britischen Luftangriffe auf den Passagierdampfer „Kap Arcona“, den Frachter „Thielbek“, das Passagierschiff „Deutschland“ und den Dampfer „Athen“, die mit der Mannschaft und mit KZ-Häftlingen überfüllt waren und sich mit unbekanntem Ziel vor Neustadt in Holstein aufhielten. Ich gedenke an die etwa 8000 Opfer, die durch den Brand auf der „Kap Arcona“ erstickten oder verbrannten, an die Opfer, die durch das Schießen auf flüchtende Rettungsboote erschossen wurden, und an die Opfer, die in der kalten Ostsee ertranken oder erfroren.
Ich gedenke an die etwa 7000 Opfer der Bombardierung von Wuppertal am 29. und 30. Mai 1943 auf den Stadtteil Barmen, und am 24. und 25.6.1943 auf die Stadtteile Elberfeld und Cronenfeld, Ich gedenke an die Opfer der Klinik Fischertal, wo dreißig Mütter mit ihren Erstgeborenen verbrannten, an die Opfer von Ronsdorf, wo die Innenstadt fast vollständig zerstört wurde und an die Opfer der Angriffe auf Vohwinkel, Langerfeld und Schwelm.
Ich gedenke der etwa 7000 Opfer, darunter Kriegsgefangene und Fremdarbeiter, der 105 Angriffe auf die Stadt Dortmund, die vor allem im Mai 1943 bei zwei Großangriffen in Schutt und Asche gelegt wurde und viele Menschen obdachlos machte und die am 12.3.1945 schwer angegriffen wurde. Ich gedenke der Zerstörung der Innenstadt und der mittleren, nördlichen, westlichen und südlichen Stadtteile. Ich gedenke der Zerstörung der Wohnhäuser und der Industrieanlagen, vorwiegend die Firma Hoesch, die Dortmunder Union und die Hafenanlagen. Ich gedenke der Zerstörung des Alten Rathauses am Markt und der Lichtspielhäuser, das Gildenhaus und die Petrikirche.
Ich gedenke der etwa 7000 Opfer, unter ihnen 1500 Kriegsgefangene und Fremdarbeiter, der mehr als 245 Luftangriffe auf die Stadt Essen, wo vor allem die Innenstadt, aber auch die restliche Stadt und die Industrieanlagen fast ganz zerstört wurden. Ich gedenke vor allem an den schweren Angriff vom 11.3.1945.
Ich gedenke der etwa 7000 Opfer von 125 Luftangriffen auf die Stadt Hannover, vor allem an den Angriff vom 8. und 9. Oktober 1943, der den voll besetzten Bahnhof zerstörte, an die vielen Obdachlosen, an die Zerstörung der Altstadt, an die Menschen, die in ihren Kellern erstickten, an die Menschen, die sich auf der Flucht in den flüssig gewordenen Asphalt festklebten und verbrannten.
Ich gedenke an die mehr als 6000 Opfer der 311 Luftangriffe auf Duisburg, vor allem an die Angriffe am 12. und 13. Mai 1943 und am 14. und 15. Oktober 1944, an die Bombardierung der Altstadt, an die vielen Obdachlosen und die Zerstörung aller Häuser.
Ich gedenke an die etwa 6000 Opfer der unzähligen Angriffe auf die Stadt Frankfurt am Main ab Juni 1940. Ich gedenke an die vielen, kleinen Angriffe bis 1943 und an die vielen aufeinanderfolgenden Großangriffe ab 1943. Ich gedenke an die Zerstörung des Römers, der Altstadt und der Neustadt, die im Feuersturm verbrannten, an die Bombardierung der Stadtteile Riederwald, Seckbach, Bornheim, Friedberger Anlage, Ostbahnhof, Hanauer Landstraße, Oberrad, Bockenheim, Gallus, Rödelheim, Niederrad, Gutleutviertel, Allerheiligenstraße, Zooviertel, Heddernheim, Bonames, Römerstadt, Sachsenhausen, Höchst und Nied, an die Opfer der westlichen Altstadt, die in Flammen aufging, an alle anderen Opfer, die meist verschüttet wurden, an die Opfer, die im Bockenheimer Bunker getötet wurden, an die Bombardierung der Bergungsmannschaften, die die Toten der vorhergehenden Tage im Stadtzentrum bargen, an die Bombardierung des Luftschutzkellers des Kinderkrankenhauses, in dem viele Kinder und Pfleger starben, an die Bombardierung des Bahnhofes, wo Frauen, Kinder und ältere Menschen auf ihre Evakuierung warteten, an die Opfer, die durch Tiefflieger gejagt wurden, an die vielen Menschen, die obdachlos blieben, an die Bombardierung von Bahnanlagen, Mainbrücken, Industriebetrieben an der Mainzer Landstraße, an die vielen Wirtschaftsgebäude, öffentliche Bauten, Museen, Kirchen, Schulen und Krankenhäuser.
Ich gedenke an die ca. 6000 Opfer vieler Luftangriffe auf Nürnberg, die am 28.8.1942 begannen und bis zum 11. April 1945 gingen. Ich gedenke der Opfer von Spreng-, Brand- und Phosphorbomben, die auf das Stadtgebiet abgeworfen wurden, an die Zerstörung der Innenstadt und der Vororte, an die völlige Zerstörung des Stadtteiles Wöhrd, an die Zerstörung von wertvollen historischen Gebäude wie die Mauthalle, die Kaiserburg, das Rathaus, die Sebalduskirche und an viele Obdachlose. Ich gedenke an die schwersten Angriffe am 2.1.1945, die viele Tote (darunter auch viele Kriegsgefangene und Fremdarbeiter) und Verletzte forderte, die die Altstadt und Ämtergebäude zerstörten oder stark beschädigten und einen Großteil der Industrie vernichtete. Ich gedenke an weitere etwa 700 Opfer, darunter Zivilpersonen, Fremdarbeiter, Angehörige der deutschen Verbände und Hitlerjungen, die in der Schlacht um Nürnberg Ende April 1945 fielen.
Ich gedenke an die mehr als 6000 Opfer der Bombenangriffe auf Düsseldorf, eine Stadt, die mehr als 100 Mal bombardiert wurde. So am 15.5.1940 und 7.12.1940, wo die Stadtmitte, Pempelfort, Flingern, Benrath und Oberbilk getroffen wurden, am 1.8.1942, wo die südlichen Stadtteile, das Zentrum und Oberkassel und vor allem Wohnhäuser zerstört wurden, vom 12.6.1943, an dem 16 Kirchen, 13 Krankenhäuser, 28 Schulen und mehrere tausend Wohngebäude zerstört wurden und die Stadtteile Derendorf, das Zentrum und die Südstadt in ein 40 Quadratkilometer großes Flammenmeer mit 9000 Bränden verwandelt wurden und viele Menschen obdachlos wurden. Ich gedenke an die Luftangriffe vom 2. und 3.11.1944, die einen Feuersturm über die Stadt entfesselten.
Ich gedenke an die 6.700 Opfer der etwa 74 Luftangriffe auf München, die von 1940 bis zum 26.4.1945 stattfanden. Ich gedenke an die Zerstörung der Altstadt und der Innenstadt, an die vielen Obdachlosen, an die vielen Verschütteten, die größtenteils nicht mehr lebend aus den Trümmern geborgen werden konnten, an die Zerstörung der unersetzlichen Kulturbauten, an das getroffene Kinderasyl, das Städtische Waisenhaus, die Blindenanstalt und mehrere Altenheime, an die durch Panik totgetrampelten Bürger vor den Luftschutzräumen, an die Bürger, die noch nach Tagen durch Zeitzünder-Bomben getötet wurden und an weitere Opfer und Zerstörungen.
Ich gedenke der ca. 6000 Opfer von sehr vielen Luftangriffen auf die Kleinstadt Düren, darunter sehr viele Soldaten und sehr viele Menschen, die auswärts wohnten und sich in der Geschäftszeit in der Stadt befanden. Ich gedenke vor allem an den Angriff am 16.4.1944, der die Stadt völlig ausbrannte und zerstörte und der keine genauere Zählung der Opfer ermöglichte, da die meisten vermutlich in den Kellern nicht gefunden wurden.
Ich gedenke an die etwa 5000 Opfer des Luftangriffes auf Würzburg am 16.3.1945, eine Stadt die in 17 Minuten zu 90% durch einen Feuersturm zerstört wurde. Ich gedenke der Opfer, die in den Kellern an Gasvergiftungen starben, erstickten oder verglühten, und an die zerstörten Kulturgüter dieser mittelalterlichen Stadt. Ich gedenke an den Häuserkampf, der bei Einnahme der Stadt stattfand, und an alle weiteren Opfer.
Ich gedenke an die insgesamt über 5000 Opfer der Angriffe auf Leipzig am 20.10.1943 auf die Stadtteile Stötteritz und Paunsdorf und am 4.12.1943 auf viele Stadtteile, die brannten, und sich flächendeckend in der Altstadt vereinigten, so wie an viele historische Gebäude, die der Bombardierung und dem Feuer zum Opfer fielen. Ich gedenke auch an die anschließenden vielen weiteren kleinen Angriffe, in denen der Bahnhof von Leipzig und die Stadtteile Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg zerstört wurden. Ich gedenke auch an die Wehrmachtsangehörige, ausländische Arbeitskräfte, Kriegsgefangene, Flüchtlinge und KZ-Häftlinge, die sich unter den Opfern befanden.
Ich gedenke der etwa 5000 Opfer der Stadt Magdeburg, die 1944 13 Mal angegriffen wurde und wo Teile der Innenstadt, Teile der Reichsbahn, Krankenhäuser und Lazarette zerstört wurden, sowie an den Angriff vom 16.1.1945, wo etwa 8 Quadratkilometer der Stadt zerstört wurden und es noch mehrere Tage brannte. Ich gedenke der Menschen, die vor dem Bunker des Nordfriedhofs verbrannten, weil sie ihn nicht rechtzeitig erreichten, an den überfüllten Bunker der Jakobi-Kirche, wo sich die zu spät gekommenen Menschen aus Angst aufeinander warfen, an die schwere Beschädigung des Doms und an die Zerstörung anderer Bauten.
Ich gedenke der etwa 4.500 Opfer mehrerer Angriffe auf die Stadt Stuttgart, vor allem an den Angriff vom 12.9.1944, an dem die Innenstadt und westliche Stadtteile zerstört wurden, ein Areal von fünf Quadratkilometern brannte, viele Menschen in den Kellern erstickten, die Bahnhofshalle zusammenbrach und viele Häuser zerstörte.
Ich gedenke an alle Angriffe auf die Stadt Chemnitz, vor allem an den Großangriff vom 5.3.1945 durch die Royal Airforce. Ich gedenke der 4.500 Opfer, an den Brand und die Zerstörung in der Innenstadt, an die Zerstörung der Wohnungen, öffentliche Gebäude und Fabriken.
Ich gedenke der etwa 4000 Opfer der Luftangriffe auf die Stadt Königsberg, die mehrmals bombardiert wurde. Ich gedenke vor allem der Angriffe am 26.8.1944, an dem die Wohngebäude im Nordosten der Stadt zerstört wurden, und am 29.8.1944, wo die Altstadt, Löbenicht und Kneiphof fast völlig in Schutt und Asche gelegt wurden. Ich gedenke der Angriffe von Anfang April 1945, als die deutsche Jagdabwehr nicht mehr existierte und Stadtteile und Vororte zerstört wurden.
Ich gedenke der etwa 4000 Opfer, darunter auch Gefangene und Fremdarbeiter, der 173 Luftangriffe auf die Stadt Bremen, die Krankenhäuser, Frauen- und Kinderklinik, das pathologische Institut, die Taubstummenanstalt und die Staatsbibliothek, das Focke Wulf Werk, Schulen, das Kolonialmuseum, die Staatsbibliothek und Kirchen zerstörten oder beschädigten, sowie an die getroffenen südlichen und östlichen Wohngebiete. Ich gedenke vor allem der Angriffe am 19.8.1944, die den Bremer Westen zerstörten.
Ich gedenke der etwa 4000 Opfer der Luftangriffe auf Hanau. Ich gedenke vor allem an den Angriff vom 19.3.1945, wo der Stadtkern fast komplett zerstört wurde. Ich gedenke der Opfer, die erschlagen wurden, oder in ihren Kellern erstickten oder verbrannten. Ich gedenke der Kulturgüter, die abgerissen werden mussten, so das Stadtschloss und Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung, oder an die Zerstörung der Wallonischen Kirche, die heute noch so steht.
Ich gedenke der etwa 3.500 Opfer mehrerer Luftangriffe auf Gelsenkirchen. Ich gedenke vor allem an den Angriff am 6.11.1944, an dem Industrieanlagen, der alte Stadtkern und die Wohnviertel von Schalke, Bulmke und Hüllen, zerstört wurden.
Ich gedenke der ca. 3000 Opfer der mehr als 50 Luftangriffe auf die Stadt Freiburg. Ich gedenke vor allem an den Angriff vom 27.11.1944, wo mehr als 80% der historischen Altstadt zerstört wurde und die Stadtteile Herdern, Stühlinger, die Mooswald-Siedlung, Wiehre, Neuburg, die Nordstadt und Betzenhausen-Bischofslinde schwer getroffen wurden und die Uniklinik zerstört wurde.
Ich gedenke der 2900 Opfer von mehreren Luftangriffen auf die Stadt Braunschweig, dessen Zentrum fast ganz zerstört wurde. Ich gedenke an die Zerstörung der Orte Leiferde und Geitelde, der östlichen und südlichen Stadtteile, an die Zerstörung des Residenzschlosses und vieler weiterer Kulturgüter, Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, Ostbahnhof und Industrieanlagen. Ich gedenke an die Opfer des schwersten Angriffes am 15.10.1944, der einen Feuersturm durch die die Altstadt entfachte und 150 ha der Innenstadt in Flammen setzte, die noch 2 Tage danach brannte.
Ich gedenke der ca. 2700 Opfer von 90 Großangriffen und unzähligen kleineren Angriffen auf die Stadt Kiel, die wegen der Werften, der U-Boot-Produktion und dem Hafen, in dem die Kriegsschiffe anlegten, bombardiert wurde. Dabei wurde vor allem die Innenstadt und die Stadtteile Gaarden, Neuland, Klausdorf, Raisdorf, Düsternbrok, Brunswik, Wik, Neumühlen-Dietrichsdorf, das Nordviertel und Ellerbek ebenfalls schwer zerstört. Ich gedenke an die etwa 230 Opfer, die in dem getroffenen Moltke-Bunker an einer Kohlenmonoxydvergiftung starben bzw. vor dem Bunker von Bomben getroffen wurden.
Ich gedenke an die etwa 2.800 Opfer der Luftangriffe auf die Stadt Mainz, die mehrmals bombardiert wurde und auf die Phosphorbomben abgeworfen wurden. Ich gedenke vor allem an die Angriffe von Januar bis 27.2.1945, die die Altstadt und die Neustadt zerstörten und Teile von 2000-jähriger Geschichte in Trümmer legten. Ich gedenke auch an die Opfer der verschiedenen Stadtteile, die getroffen wurden und brannten, so Mombach, Bischofsheim, Ginsheim, Kastell, Kostheim, Weisenau und Gonsenheim.
Ich gedenke der etwa 2500 Opfer von acht Luftangriffen auf die Stadt Halberstadt. Ich gedenke vor allem an den Angriff am 8. April 1945 durch britische Bomber, als fast die gesamte Altstadt zerstört wurde. Ich gedenke der Toten, sowohl Bürger, Kranke und Verwundete in den Lazaretten, Flüchtlinge und Fremdarbeiter, die bei dem Brand umkamen, verschüttet oder erschlagen wurden oder von Tieffliegern erschossen wurden.
Ich gedenke der ca. 2.300 Opfer der etwa 60 Luftangriffe auf die Stadt Hagen. Unter den Opfern befanden sich auch viele Kriegsgefangene und Fremdarbeiter. Ich gedenke vor allem an den schwersten Luftangriff am 15. und 16.3.1945, in dem auch Napalm eingesetzt wurde, der die Innenstadt und die Wohngebiete in den Vororten fast nahezu zerstörte. Ich gedenke an die Zerstörung des überfüllten Hochbunkers in der Körnerstraße mit einer sehr hohen, unbekannten Todeszahl.
Ich gedenke der etwa 2100 Opfer der 66 Luftangriffe auf Krefeld, die von Mai 1940 bis zum 29.1.1945 gingen. Ich gedenke der Zerstörung der Innenstadt, die durch einen Feuersturm fast völlig vernichtet wurde, und an die Ostteile der Stadt, die getroffen wurden.
Ich gedenke der etwa 2000 Opfer von 57 Luftangriffen auf die Stadt Graz. Ich gedenke vor allem der Angriffe vom 25.2.1944, der sehr viele Bewohner obdachlos machte.
Ich gedenke der ca. 1400 Opfer, darunter zahlreiche Fremdarbeiter und Soldaten, der Stadt Wesel, die von der Royal Airforce am 16., 17., 18. und 19. und 23. Februar 1945 im Rahmen der Operation Punder zu 97% zerstört wurde. Die vergleichsweise geringe Opferzahl lag an der bereits 1944 einsetzenden Evakuierung der Bevölkerung.
Ich gedenke an die Opfer der Bombardierungen von Edertal- und Möhnetalsperre, die am 17.5.1943 bombardiert wurden und brachen. Ich gedenke an die unbekannte Anzahl von Menschen und an das Vieh, das bei der Sprengung der Edertalsperre ertrank, die eine Flutwelle von 6 – 8 m durch das Edertal nach Fritzlar, Wabern und Felsberg über das Fuldatal in Kassel bis Hann. Münden ins Wesertal verursachte. Ich gedenke der ca. 1.300 Opfer (darunter ca. 750 Fremdarbeiter und Kriegsgefangene) der Sprengung der Möhnetalsperre, an das ertrunkene Vieh, an die zerstörten Brücken, Wohnhäuser, Fabriken und die beschädigte landwirtschaftliche Nutzfläche.
Ich gedenke der etwa 2000 Opfer der Stadt Mannheim, die über 150 Mal von Bombern angegriffen wurde und wo hauptsächlich die Innenstadt mit dem Schloss, aber auch Wohngebiete zerstört wurden.
Ich gedenke der etwa 1800 Opfer der Stadt Ludwigshafen, die wegen der Fabrikgebäude unzählige Male von der Luft bombardiert wurde und deren Innenstadt vollständig zerstört wurde.
Ich gedenke der ca. 1700 Opfer der Luftangriffe auf die Stadt Linz. Ich gedenke vor allem an den Angriff vom 25.2.1945, an die Zerstörung der Theresienkirche und die Beschädigung des Doms.
Ich gedenke der etwa 1700 Opfer der Luftangriffe auf die Stadt Potsdam, dessen Innenstadt am 14. und 15.4.1945 durch britische Luftangriffe zerstört wurde. Ich gedenke der Kulturgüter und der vielen Obdachlosen.
Ich gedenke an die mehr als 1600 Opfer aller Stadtteile der Luftangriffe auf Münster ab 16.5.1940, vor allem an die Angriffe am 30.9.1944 und 25.3.1945, wo die Innenstadt mit ihren Kulturgütern und die nördlichen Stadtviertel getroffen und fast völlig zerstört wurden.
Ich gedenke der ca. 1600 Opfer der Luftangriffe auf die Stadt Bonn. Ich gedenke vor allem an den Angriff am 18.10.1944, in dem die Innenstadt fast vollständig zerstört und das dicht bebaute Rheinviertel völlig ausgelöscht wurde. Ich gedenke des Angriffes am 6.1.1945, in dem zwei Luftschutzbunker getroffen wurden und viele Menschen, die dort Schutz suchten, starben.
Ich gedenke an die etwa 1.500 Opfer mehrerer Luftangriffe auf die Stadt Bielefeld, durch die die Innenstadt und sehr viele Wohnhäuser zerstört wurden, so auch die Krankenanstalten in Bethel, wo vor allem behindere Kinder behandelt wurden.
Ich gedenke an die etwa 1500 Opfer mehrerer Bombenangriffe auf Karlsruhe, durch die die Weststadt, Rintheim, Hagsfeld, Grötzingen und Berghausen schwer getroffen wurden und die Reinhold-Frank-Straße ausglühte, die Evangelische Stadtkirche und das Rathaus zerstört wurden und das Gottesauer Schloss schwer beschädigte wurde. Ich gedenke der Opfer des Flammenmeers, das von der Oststadt bis nach Mühlburg ging, und an die Toten im Luftschutzsbunker von Mühlburg.
Ich gedenke an die etwa 1500 Opfer mehrerer Bombenangriffe auf Dessau, durch die die Innenstadt schwer beschädigt wurde und zahlreiche Opfer erschlagen oder verbrannt wurden. Ich gedenke vor allem an den britischen Angriff vom 7.3.1945, durch den Flächenbrände im östlichen, südlichen und westlichen Teil der Stadt entstanden, einen Feuersturm entfachten, und die Stadt untergingen ließen. Ich gedenke an das Zentrum um die Muldebrücke, das ausgelöscht wurde, an das Rathaus das ausgebrannte, an die Regierungsgebäude die schwer beschädigt wurden, und an das Fürstenschloß, das niederbrannte.
Ich gedenke der ca. 1500 Opfer, darunter viele KZ-Häftlinge, von mehreren Luftangriffen auf die Stadt Augsburg. Ich gedenke vor allem an den Angriff in der Nacht vom 25. auf den 26.2.1944, in dem die Augsburger Innenstadt zerstört wurde, an die Obdachlosigkeit, an das zerstörte Renaissance-Rathaus, der Neue Bau, das Welser-Haus, die Maximilianstraße mit den Patrizierhäusern und die Fuggerei. Ich gedenke an weitere Angriffe, in denen u.a. der Vorort Haunstätten zerstört wurde.
Ich gedenke der ca. 1.400 Opfer der Wiener Neustadt, die wegen der Produktion von Jagdflugzeugen und Raketen völlig zerstört wurde. Ich gedenke aller Angriffe auf die Wiener Neustädter Flugzeugwerke und aller Angriffe auf den Wiener Neustädter Luftpark, den Wiener Neustädter Bahnhof und alle anderen Betriebe.
Ich gedenke an die mehr als 1.300 Opfer mehrerer Bombenangriffe auf Mülheim an der Ruhr, wo in der Innenstadt ganze Straßenzüge in Flammen aufgingen und sie zerstörten, an die bombardierten Wohngebiete der Stadtteile Mellinghofen, Styrum und Speldorf, die stark zerstört wurden, an Industriegebiete, die Hafenregion, der Bahnhof, das Reichsbahnausbeserungswerk und ein Lager mit holländischen Fremdarbeitern, das vernichtet wurde. Ich gedenke an den Angriff am 24.12.1944 auf den Flughafen Mülheim, der den Bunker in der Windmühlenstraße traf. Viele Zivilisten und Soldaten, die am Flugplatz stationiert waren, starben dabei. Ich gedenke an den Angriff vom 21.3.1945 auf den Flugplatz Mülheim, wobei auch die Wohngebiete von Menden, Raadt und Holthausen getroffen wurden.
Ich gedenke er etwa 1.300 Opfer mehrerer Bombenangriffe auf Saarbrücken, vor allem des Angriffes am 5.10.1944, als Brandbomben einen gewaltigen Feuersturm auslösten, viele Saarbrücker es nicht mehr in Bunker oder Stollen schafften und der alte, dicht besiedelte Stadtteil unterging.
Ich gedenke an die etwa 1.200 Opfer der 52 Luftangriffe auf die Stadt Bremerhaven, die als wichtige Hafenstadt, Garnison der Kriegsmarine sowie als Werft- und Industriestandort als gefährdet galt. Ich gedenke vor allem an den Angriff vom 18. und 19.9.1944.
Ich gedenke an die über 1000 Opfer vieler Luftangriffe auf die Stadt Hamm. Ich gedenke an den Flächenbrand der Innenstadt, der einen Feuersturm entwickelte, an die Zerstörung der Stadtmitte mit dem Stadthaus, an die Geschäftshäuser und Bürgerhäuser am Vorsterhauser Weg, an die Zerstörung der Liebfrauenkirche und des Bahnhofes, die Zerstörung der Häuser am Caldenhofer Weg, der Brückenstraße und der Alleestraße, sowie an die Zerstörung des westlichen Stadtteiles. Ich gedenke an die Opfer der Tieffliegerangriffe von Ende März 1945.
Ich gedenke der etwa 1000 Opfer der Stadt Koblenz während zahlreicher Angriffe in 1942, 1944 und 1945, an die Zerstörung der Innenstadt und an die vielen Obdachlosen, die in den Ruinen lebten.
Ich gedenke der 720 Opfer der Bombardierung des Ostseestädtchens Peenemünde auf Usedom am 17.8.1943. Darunter befanden sich 612 ausländische Arbeitskräfte und KZ-Häftlinge, die durch Bombardierung des Lagers den Tod fanden. Ich gedenke der getöteten Wissenschaftler für die Raketenprojekte und ihren Familien. Ich gedenke an den größten Teil der Bevölkerung, der durch die entfachten Brände an den Strand flüchtete und dort von Tieffliegern getötet wurde.
Ich gedenke der 435 Opfer der 102 Luftangriffe auf die Stadt Wilhelmshaven, die wegen der Industrieanlagen sehr gut geschützt war und die bereits schon am 1.9.1939 begannen und am 30.3.1945 endeten. Ich gedenke vor allem an den schwersten Angriff am 15.10.1944, an dem große Teile der Kernstadt zerstört wurden.
Ich gedenke an die 320 Opfer der Bombardierung der Innenstadt von Lübeck in der Nacht vom 28. zum 29. März 1942, an die ca. 800 Opfer der Innenstadt von Rostock am 23. und am 26.5.1942 und der 12 Luftangriffe auf die Stadt Wismar, die etwa 500 Opfer zu beklagen hatte. Ich gedenke der Toten, der Verletzten, der Obdachlosen und der zerstörten Kulturgüter.
Liebe Wesen, es waren so viele Bombardierungen und so viele Städte, die untergingen, so dass ich nur einige für diese Erinnerung herausgreifen konnte. Ich gedenke aber auch an die Opfer jeder weiteren zerstörten Stadt, an jedes Dorf oder an jede Ortschaft im deutsch sprechenden Raum der damaligen Zeit, auch wenn ich sie nicht namentlich genannt habe und auch wenn die Opferzahl und die Schäden nicht so hoch waren. Jede Seele ist sehr viel wert!
Ich gedenke auch an alle Opfer von Tieffliegern, die willkürlich auf spielende Kinder schossen und Menschenjagd betrieben, an jedes einzelne Verbrechen, an jedes Leiden, an alle Obdachlose, an alle Verwundete, an alle, die bis an ihr Lebensende behindert blieben, an jede Willkür. Ich gedenke auch der Opfer, die nie gefunden wurden und die sich heute mit großer Wahrscheinlichkeit unter den neu aufgebauten Städten befinden. Ich schließe alle, auch Fremdarbeiter, Kriegsgefangene und Tiere, ein, die Opfer dieses Verbrechens waren.
Liebe Opferwesen der Städtebombardierungen, Ich bitte Euch, aus ganzem Herzen all denen zu vergeben, die Euch etwas Böses wollten oder antaten. Bittet auch alle um Vergebung für das was Ihr ihnen zu Lebzeiten angetan habt: Evtl. bestohlen, belogen, etwas verbrochen etc., damit alles zur Ruhe kommt.
Lasst Eure schrecklichen Erlebnisse los und schließt Frieden mit der Vergangenheit. Schüttelt Eure Gefühle von Wut, Rache, Sorge, Angst, uvm einfach ab.
Einen wunderschönen Aufstieg wünsche ich Euch, liebe Seelen! Und habt bitte keine Angst vor Gott, denn er straft nicht.
Flamme, Flamme, Flamme, des violetten Feuers, transformiere ALLE Opferwesen der Städtebombardierungen, die noch auf Erden weilen und gehe möchten, und alle Schatten der Städte aus dem damaligen deutschsprechenden Raum in Licht, Licht, Licht.
So sei es.