Das Rheinwiesenlager Mainz-Hechtsheim

Die Skizze des KZ Mainz-Hechtsheim ist nirgendswo zu finden. Anhand der Beschreibung eines Insassen, die ich auf www.rheinwiesenlager.de fand, stellte ich fest, dass es auf dem Gelände lag, das heute das Gewerbegebiet des Stadtteiles Hechtsheim ist und im Osten an die Rheinhessenstraße grenzt, vor der Kurmainzerkaserne endete, ca. 1 bis 1,2 km lang und ca. 500 m breit war und ca. 1 – 1,5 qkm groß. Im Norden grenzt es heute an der A 60. Von der Kurmainzer Kaserne, eine deutsche Kaserne, die die Amis nach dem Krieg besetzt haben und irgendwann auch wieder zurückgaben, wurde das KZ von dem Amerikanern kontrolliert.

Ich berichtete einmal einem Bekannten, der in diesem Gewerbegebiet arbeitet, dass das früher einmal ein sogenanntes Rheinwiesenlager war. Es fiel ihm schwer zu glauben und es gefiel ihm nicht. Es wäre ihm wohl lieber gewesen, wenn ich nichts gesagt hätte. Ich schließe daraus, dass auf diesen Geländen ahnungslose Leute arbeiten und vermutlich auch wohnen und auch darüber nichts wissen wollen. Sie können unwissend oder mit einer Lüge besser damit leben.

Der Bekannte hat sich danach aber später doch sehr für die Rheinwiesenlager interessiert und ging manchmal zu Gedenken hin. Es wäre so schön, wenn dort auch andere Menschen hingehen, die keine Nazis sind.

Ich bin 2 x nach Hechtsheim gefahren und bin das Areal des KZs sowie die Kurmainzerkaserne einmal umfahren. Da es an die Autobahn grenzt, war das nicht so einfach und ich musste einen großen Umweg machen. Ansonsten erinnert nichts mehr in Hechtsheim an das Rheinwiesenlager. Es gibt auch keine Gedenkstätte. Eine Räucherung mit Beifuß habe ich dort auf einer Fläche neben einer Spedition machen müssen. Es war Sonntag und es war menschenleer.