Alle Schatten in Koblenz werden zu Licht

 

Ich rufe alle erdgebundenen Wesen aller Zeiten, die sich in Koblenz befinden.

Ich rufe

• Alle Opfer der Raubzüge der Normannen. Im April 882 wurde die Stadt dabei verwüstet.
• Alle Opfer der Grenzauer Fehde am 20.4.1347, eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Truppen der kurtrierischen Stadt Koblenz und den Herren von Isenburg und von Westerburg bei Grenzau. Das Koblenzer Aufgebot geriet in einen Hinterhalt, bei dem 172 junge Koblenzer den Tod fanden.

• Alle Opfer der Hexenverfolgung

Alle Opfer der Pest in den Jahren 1581, 1597–1598 und 1611–1613,
• Alle Opfer des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648)

  • Alle Opfer von Typhus und Pest von 1621–1623
  • Alle Opfer der Franzosen am 5. Juni 1632, die die Festung Ehrenbreitstein besetzten.
  • Alle Opfer der Kaiserlichen, die die Stadt besetzten.
  • Alle Opfer der schwedischen Truppen, die die Stadt am 1. Juli 1632 belagerten und schließlich einnahmen.
  • Alle Opfer der Befreiung von Koblenz am 4. Mai 1636 durch Kaiserliche. Die französische Besatzung des Ehrenbreitstein kapitulierte erst nach über einjähriger Belagerung am 27. Juni 1637.
  • Alle Opfer von Lützel. In 1648 wurde etwa die Hälfte der 70 Häuser im Ort zerstört
  • Alle Opfer der Kriegshandlungen. Gegen Ende des Krieges war die Hälfte der Stadt zerstört und viele Einwohner kamen ums Leben.

• Alle Opfer von Pest und Typus durch kriegerische Ereignisse. Letztmals 1666–1668 sind Pest-Epidemien historisch belegt. Die Toten wurden in Massengräbern vor den Toren der Stadt beerdigt. Ein Zeugnis dieser Zeit ist das heute noch erhaltene Pestkreuz von 1669.

• Alle Opfer des Holländischen Krieges (1672 -1678), ein Eroberungskrieg Frankreichs

  • Alle Opfer von Arzheim, das 1678 durch französische Truppen zerstört wurde. Der Ort wurde nördlich der Kirche neu errichtet.

• Alle Opfer des pfälzischen Erbfolgekrieges (1688–1697), ein von Frankreich provozierter Konflikt wegen vermeintlichen Gebietsansprüchen an der Pfalz

  • Alle Opfer von Lützel in 1688 durch französische Truppen. Der Ort wurde ganz zerstört und die verbliebenen Bewohner gingen nach Neuendorf. Lützel hörte damals auf zu existieren.
    • Alle Opfer der Franzosen, die Koblenz im Oktober/November 1688 belagerten. Durch den Beschuss der französischen Truppen entstanden enorme Zerstörungen, die Stadt konnte aber als einzige nicht eingenommen werden.

• Alle Opfer der Napoleonischen Kriege (1792 – 1815)

  • Alle Opfer vom 24. Oktober 1794 bei der Einnahme der Stadt durch die Franzosen. Die Stadt wurde fast kampflos übergeben.
    • Alle Opfer der Einquartierungen der französischen Soldaten in den Häusern der Bevölkerung. Die Forderungen von Sachleistungen stellten eine große Last dar.
    • Alle Opfer von Niederberg in 1795. Während der Belagerung der Festung Ehrenbreitstein wurde Niederberg zerstört
    • Alle Opfer von 1801 bei der Sprengung der Festung auf dem Ehrenbreitstein mit Schloss Philippsburg. Schloss Philippsburg wurde bei der Sprengung so in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgebrochen werden musste. Nur einige wenige Mauerreste überdauerten bis heute.
    • Alle Opfer der Kartause Koblenz, die von den Franzosen als Kaserne genutzt wurde und dann von 1814/15 ein Seuchenlazarett war. Danach wurde die Klosteranlage abgerissen und 1822 bis 1827 durch das Fort Großfürst Konstantin überbaut.
    • Alle Opfer bei Einmarsch der Russen in 1814, die die Stadt von den Franzosen befreiten.

• Alle Opfer des Brandes in Rübenach im Jahr 1841. Ein schweres Feuer brach im Brand aus. Bei dem drei Tage anhaltenden Feuer wurde fast ganz Rübenach ein Raub der Flammen.
• Alle Opfer des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71)

• Alle Gefallenen, Verunglückten, Getöteten im 1. Weltkrieg

  • Alle verwundeten und verstümmelten Soldaten, die ab August 1914 mit Lazarettzügen aus Frankreich nach Koblenz kamen
  • Alle Hungertote durch das Handelsembargo der Siegermächte. Alle Opfer des „Steckrübenwinters“ 1916/17
  • Alle Opfer der Luftangriffe auf Koblenz vom 12. März 1918
  • Alle Opfer der Inflation und der wirtschaftlichen Not während und nach dem 1. Weltkrieg, die bis 1930 ging.

• Alle Opfer der Brückenkatastrophe von Koblenz am 22.7.1930. Beim Einsturz einer Behelfsbrücke über den Sicherheitshafen in Koblenz-Lützel, wurden 38 Menschen in den Tod gerissen.
• Alle Opfer der Judenverfolgung während der NS-Zeit
• Alle Opfer unter KPD und SPD-Leuten
• Alle Opfer eines schweren Unwetters mit anschließender Sturzflut am 16. Mai 1932 in Güls

• Alle Gefallenen, Vermissten, Hingerichteten, Gefolterten, Verunglückten, Erfrorenen, Verhungerten im 2. Weltkrieg

  •  Alle mehr als 1100 Bombenopfer während zahlreicher Angriffe in 1942, 1944 und 1945, an die Zerstörung des Stadtzentrums, das in Schutt und Asche gelegt wurde. Das historische Stadtbild ist dadurch für immer verloren gegangen. Von den einst 23.700 Wohnungen waren nur 1500 unbeschädigt geblieben. Viele Obdachlose lebten in den Ruinen.
  • Alle Opfer der Bombenangriffe auf Moselweiß und Rauental
  • Alle Opfer des Stadtteils Goldgrube. Bomben verwüsteten einen Großteil. Während des britischen Vernichtungsangriffs vom 6. November 1944 schlug ein Bomber mit acht Mann Besatzung im Gebiet der heutigen Johannes-Junglas-Straße auf.
  •  Alle Bombenopfer vom 21. November 1944 und dem 22. Dezember 1944 in Güls. Dabei verloren etwa 100 Menschen ihr Leben. Die Planstraße war ein einziger Trümmerhaufen.
  •  Alle Opfer von Lützel. Durch die Nähe zur Altstadt, wurde der Ortsteil oft bombardiert.

 

• Alle 13 Opfer unter den Arbeitern bei dem Bau der Südbrücke über dem Rhein am 10. November 1971
• Alle 6 Opfer unter den Arbeitern am 21. September 1972 bei dem Bau der Hangbrücke im Laubachtal.
• Alle Opfer von vielen Hochwassern in Koblenz
• Alle Selbstmörder, alle Hingerichteten, alle Verunglückten
• Alle Flüchtlinge aus den Ostprovinzen
• Alle Opfer infolge von Hunger und Not zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit
• alle Trümmerfrauen, die schwer gearbeitet haben
• Alle Koblenzer, die in den ehemaligen Rheinwiesenlagern waren.
• Alle Opfer der Rheinwiesenlager Miesenheim (bei Andernach), Andernach, Koblenz-Lützel, Urmitz, Sinzig, den Soldatenfriedhof Bad Bodendorf, Remagen und Siershahn
• Alle Fahnenflüchtigen
• Alle Fremdarbeiter
• Alle Opfer infolge von Hunger, Krankheit, Obdachlosigkeit und Not zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit
• Alle Koblenzer, die in der Nachkriegszeit in Kriegsgefangenschaft waren und teilweise nicht zurückkamen
• Alle Koblenzer, die in russische Gefangenschaft gerieten und teilweise nicht zurückkamen
• Alle Opfer der Siegerjustiz
• Alle vergewaltigten und sexuell missbrauchten Frauen, Mädchen und Kinder aller Zeiten
• Alle Opfer von Satanisten und satanischen Ritualen
• Alle Opfer von Kinderarbeit
• Alle Opfer von Pädophilen
• Alle Opfer unserer Jugendämter zum Thema „Kinderklau“
• Alle weiteren, nicht näher bezeichneten erdgebundenen Seelen aus Koblenz und Umgebung

Liebe Wesen, ich möchte Euch heute sagen, dass ich Euch alle in Erinnerung behalte. Ich möchte Euch auch sagen, dass ihr alle viel, viel Wert seid, auch wenn ihr gedemütigt, vergewaltigt, ermordet, gefoltert, ausgebombt, gequält, erniedrigt, geplündert worden seid. Jedes Wesen ist sehr viel wert.

Viele von Euch verloren ihr Hab und Gut, ihre Eltern, ihre Angehörigen. Die meisten Koblenzer hatten ein schweres Schicksal. Viele von Euch waren noch kleine Kinder, die in Heimen aufwuchsen. Viele Eltern verloren ihre Kinder. Viele starben langsam und qualvoll. Viele Soldaten kamen aus dem Krieg und mussten feststellen, dass ihre gesamte Familie nicht mehr lebte. Viele starben durch Krankheiten, andere starben qualvoll und alleingelassen im Feld, in Lazaretten, in Gefangenschaft. Viele Frauen und Mädchen und auch Jungs wurden vergewaltigt, oder mussten sich für ein Stück Brot in der Nachkriegszeit prostituieren. Viele von Euch wurden hingerichtet und viele waren dabei unschuldig. Jeder von Euch hatte ein bitteres Schicksal.

Heute möchte ich Euch bitten, allen, die Euch ein Leid zugefügt haben, zu vergeben: Gewalt in der Familie, Unrecht, Missbrauch, etwas gestohlen, jemanden belogen uvm. . Gleichzeitig bitte ich Euch, alle um Vergebung zu bitten, denen Ihr ein Unrecht oder Gewalt zugefügt habt. Und dann möchte ich Euch bitten, alles was Euch belastet loszulassen: Euren Kummer, Euer Leid, Euren Schmerz, Eure Angst vor Folter, Tod, Eure Sorge um Angehörige, die Wut, die Rachegefühle, Neid, Eifersucht, Hass. Belastet Euch damit nicht mehr und schüttelt das alles ab. Es ist alles lange vorbei. Dann seid ihr frei für einen Aufstieg in eine höhere Ebene.

Wir sind alle würdig, um zu Gott zu gehen. Er liebt uns alle, vollkommen und bedingungslos, unabhängig davon wie ihr gelebt habt.

Allen Koblenzer Orten, in denen es schattig sein kann, schicke ich Licht. So schicke ich Licht insbesondere an folgende Orte:

• An die Altstadt und die Gassen in der Altstadt
• An das Rathaus, den Schlängelbrunnen und den Jesuitenplatz
• An den Hauptbahnhof und alle Bahnhöfe
• An die Kastorkirche mit dem Kastorbrunnen
• An das Deutsche Eck
• An das kurfürstliche Schloss
• An das Theater Koblenz und dem Obelisken auf dem Deinhardplatz
• An Schloss Stolzenfels
• An die Rhein-Mosel-Halle
• An alle Brücken über den Rhein und über die Mosel
• An Schloss Schonbornslust in Kesselheim
• An die Festung Koblenz, ein System von preußischen Festungswerken, auf dem Petersberg
• An Fort Asterstein
• An die Feste Kaiser Franz in Lützel und der Neuendorfer Flesche
• An die Feste Kaiser Alexander in Karthause
• An den Exerzierplatz südlich der Feste Kaiser Alexander. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände zeitweise von der Luftwaffe, danach von der amerikanischen Besatzung und bis 1957 von französischen Streitkräften genutzt.
• An die Festung Ehrenbreitenstein mit der Pagerie, dem Dikasterialgebäude, dem Krummstall und dem Marstall
• An das Römische Kastell Niederberg, das heute größtenteils bebaut ist
• An das Deutschherrenhaus
• An das Weindorf Koblenz
• An die Niederberger Höhe und die Fritsch-Kaserne, bis 1998 ein bedeutender Bundeswehr-Stützpunkt mit Panzereinheiten, einem Fernmeldebataillon und einem Mannschaftsheim.
• An die Alte Burg
• An die Koblenzer Brauerei (früher Königsbacher Brauerei)
• An das Koblenzer Pestkreuz (Löhrstraße/Ecke Rizzastraße)
• An den Koblenzer Hof
• An die Historiensäule
• An die Universität Koblenz-Landau
• An Fort Großfürst Konstantin in Karthause
• An das Deutschordenskommende Koblenz, eine Niederlassung des Deutschen Ordens am Zusammenfluss von Mosel und Rhein in Koblenz
• An das Zisterzienserklostern Himmerod
• An alle Schiffe im Rhein, Mosel und Lahn
• An den Flugplatz Koblenz-Winningen
• An den Standortübungsplatz Koblenz Schmidtenhöhe
• An die Burg Mühlenbach in Arenberg, von der nur der Turm erhalten ist
• An das Kloster Arenberg
• An die Pfarrer Kraus-Anlagen in Arenberg
• An die Arzheimer Schanze
• An das Bundesarchiv
• An die Metternicher Eule auf dem Kimmelberg
• An die Spitzberg-Kaserne, heute die JVA
• An alle JVAs
• An alle Banken und Inkassounternehmen
• An alle ehemaligen Hinrichtungsstätten, Scheiterhaufen und Galgenbergen
• An alle ehemaligen Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten in der Nachkriegszeit
• An alle Moscheen und andere kultische Einrichtungen, in denen Hass gepredigt wird
• Alle Massengräber, von denen wir nichts wissen
• An alle ehemaligen Stadtmauern
• An alle Multikultiviertel
• An alle Gebäude, die im Krieg zerstört wurden
• An die Demontage bzw. Plünderung aller Produktionsanlagen nach den Weltkriegen
• An alle heutigen und ehemaligen Kasernen
• An alle Schulen, Ämter, Gerichte, Polizeistationen, Friedhöfe, Krankenhäuser, Altenheime, Psychiatrien, Kaufhäuser
• An alle JobCenter
• An alle Jugendämter
• An alle ehem. Lazaretten
• An alle Geheimdienstzentralen, Freimaurerlogen, Advokaten
• und an alle weiteren dunklen Stellen in Koblenz

Alle dunklen Schatten der Stadt Koblenz werden hell. Alle Menschen, auch Arbeitslose, Obdachlose, Drogensüchtige, Prostituierte, Diebe und Verbrecher werden von Licht umhüllt, das alles durchdringt. Es wird heller und immer schöner. Die Lichter werden größer und größer, verbinden sich langsam untereinander und erreichen langsam alle Stellen der Stadt, bis Koblenz in einem weißen, allesdurchdringenden, heilenden Licht gebadet ist. Der Schatten hat gar keinen Platz mehr. Das Licht hat ihn erhellt, bis weit über die Stadtgrenze hinaus. Hass, Wut, Bosheit, Verbrechen, Gewalt, Neid, Machtgier, transformieren sich in Liebe, Frieden, Mut, Barmherzigkeit. Alle Menschen lieben sich und feiern. Die schöne Stadt mit den vielen Festungen, der großen Geschichte und den vielen Weinbergen zwischen Rhein, Mosel und Lahn wird noch schöner. Alle Leute freuen sich, sie umarmen sich und es kehrt Frieden ein. Mensch, Tier, Natur, alles sind glücklich und leben friedlich miteinander.

So sei es.