Alle Schatten in Leipzig, Halle und Merseburg werden zu Licht
Ich rufe alle erdgebundenen Wesen aller Zeiten, die sich in Leipzig, Halle und Merseburg befinden.
Ich rufe
- Alle Opfer der sechs großen Stadtbrände von Merseburg, die große Teile der Stadt zerstörten. In 1323 fand der erste Brand statt.
- Alle Opfer der Hexenverfolgung. Allein in Leipzig gerieten nachweislich zwischen 1479 und 1730 24 Personen in Hexenprozesse, sechs wurden hingerichtet
- Alle Opfer des Bauernaufstandes, die in Merseburg am 10.6.1525 auf dem Merseburger Markt geköpft wurden
- Alle Opfer des Schmalkaldischen Krieges und der 2-wöchigen Belagerung von Leipzig im Januar 1547 durch die ernestinischen Wettiner
- Alle Opfer des 30-jährigen Krieges. Alle Opfer der Schlacht bei Breitenfeld in 1631, zwischen Breitenfeld und Seehausen nördlich von Leipzig. Alle Opfer im November 1632 in der Schlacht bei Lützen, ca. 10 km südwestlich von Leipzig,
- Alle über 4200 Pestopfer von 1637 in Leipzig.
- Alle Opfer des Siebenjährigen-Krieges und der Besetzung durch Preußen
- Alle Opfer der napoleonischen Besetzung in Halle. 1806 schlugen Franzosen die Preußischen Reservetruppen und besetzten die Stadt.
- Alle ca. 90.000 Gefallenen oder Verwundeten in der Völkerschlacht von Leipzig vom 16. – 19.10.1813, wo die napoleonischen Truppen besiegt wurden. Alle Verwundeten, die wegen fehlender ärztlicher Versorgung und ungenügender Hygiene danach verstarben. Alle Leipziger Einwohner, die nach der Schlacht an Typhus erkrankten.
- Alle Opfer des „Leipziger Gemetzels“ am 12. und 13.8.1845
- Alle Opfer und alle Hingerichteten in der Straf- und Besserungsanstalt „Roter Ochse“ in Halle, in der seit der Gründung in 1842 unzählige Menschen von Deutschen, von Russen und vom DDR-Regime hingerichtet wurden. Zeitweise starben auch viele, weil sie zu dicht zusammengepfercht wurden.
- Alle Gefallenen, Verunglückten, Getöteten im 1. Weltkrieg
- Alle Opfer der Inflation und der wirtschaftlichen Not während und nach dem 1. Weltkrieg, die bis 1930 ging.
- Alle Opfer der Streikbewegung in 1919 in Halle
- Alle Opfer der Juden- und Zigeunerverfolgung während der NS-Zeit
- Alle Gefallenen, Vermissten, Verunglückten, Hingerichteten, Verhungerten, Erfrorenen, Gefolterten im 2. Weltkrieg
- Alle ca. 5000 Opfer des Bombenterrors im 2. Weltkrieg in Leipzig. 1943 wurde Leipzig von Engländern bombardiert, in 1944 von Amerikanern
- Alle ca. 2000 Opfer des Bombenterrors in Halle, wo im 2. Weltkrieg Amerikaner mehrmals die Stadt angriffen
- Alle Opfer der Bombardierung der Stadt Merseburg
- Alle Opfer der Außenlager des KZ Buchenwalds in Leipzig und Halle
- Alle Opfer bei Einmarsch der Russen in 1945
- Alle Selbstmörder, alle Hingerichteten, alle Verunglückten
- Alle Flüchtlinge aus den Ostprovinzen
- Alle Fahnenflüchtigen
- Alle Fremdarbeiter
- Alle Opfer infolge von Hunger, Krankheit und Not zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit
- alle Trümmerfrauen, die schwer gearbeitet haben
- Alle Leipziger, Merseburger und Hallenser, die in den ehemaligen Rheinwiesenlagern waren.
- Alle Leipziger, Merseburger und Hallenser, die in der Nachkriegszeit in Kriegsgefangenschaft waren und teilweise nicht zurückkamen
- Alle nach Russland Deportierten, die oft nicht zurückkamen oder in einem jämmerlichen Zustand zurückkamen
- Alle von der Stasi Hingerichteten in der JVA Erich-Kästner-Str. in Leipzig
- Alle vergewaltigten und sexuell missbrauchten Frauen, Mädchen und Kinder aller Zeiten
- Alle Homosexuelle und Lesben, die in der Vergangenheit verfolgt oder diffamiert wurden
- Alle Opfer von Satanisten und satanischen Ritualen
- Alle Opfer von Pädophilen
- Alle Opfer unserer Jugendämter in Sachen „Kinderklau“
- Alle weiteren, nicht näher bezeichneten erdgebundenen Seelen aus Leipzig, Halle und Merseburg und Umgebung
Liebe Wesen, ich möchte Euch heute sagen, dass ich Euch in Erinnerung behalte und dass Ihr alle viel, viel Wert seid. Viele von Euch wurden gedemütigt, vergewaltigt, ermordet, verwundet, ausgebombt, gefoltert, gequält, erniedrigt, geplündert, grausam behandelt und kamen gewaltsam uns Leben. Jedes Wesen ist sehr viel wert.
Viele von Euch waren Opfer der Kriege, verloren alles was sie hatten, ihre Eltern, ihre Angehörigen, ihre Ehemänner, ihr zuhause, mussten ihre Kinder allein großziehen. Viele wurden verfolgt, deportiert, vergewaltigt oder hingerichtet. Andere starben durch Krankheiten, fielen im Krieg, manchmal qualvoll und alleingelassen im Feld, in Lazaretten, in Gefangenschaft. Viele von Euch wurden hingerichtet und viele waren dabei unschuldig bzw. hatten sich den Tod nicht verdient. Andere saßen eine langjährige, unmenschliche Haft ab und waren danach gebrochene Menschen. Jeder von Euch hatte ein eigenes, bitteres Schicksal, das meist sehr grausam war.
Heute möchte ich Euch bitten, allen, die Euch ein Leid zugefügt haben, zu vergeben: Gewalt in der Familie, Unrecht, Missbrauch, etwas gestohlen, jemanden belogen uvm. . Gleichzeitig bitte ich Euch, alle um Vergebung zu bitten, denen Ihr ein Unrecht oder Gewalt zugefügt habt. Und dann möchte ich Euch bitten, alles was Euch belastet loszulassen: Euren Kummer, Euer Leid, Euren Schmerz, Eure Angst vor Folter, Tod, Eure Sorge um Angehörige, die Wut, die Rachegefühle, Neid, Eifersucht, Hass. Belastet Euch damit nicht mehr und schüttelt das alles ab. Es ist alles lange vorbei. Dann seid ihr frei für einen Aufstieg in eine höhere Ebene.
Gott liebt uns alle, vollkommen und bedingungslos, unabhängig davon wie ihr gelebt habt. Wir sind alle würdig, um zu ihm zu gehen.
Allen Orten, in denen es schattig sein kann, schicke ich Licht. So schicke ich Licht insbesondere an folgende Orte:
- An die Hauptbahnhöfe und an alle Bahnhöfe
- An die Leipziger Straße in Halle
- An den Leipziger Osten und an die Eisenbahnstraße
- An das Messegelände in Leipzig
- An die Universität Leipzig
- An alle Straßen und Gassen der Altstädte
- An alle ehemaligen Schlachtfelder
- An den Markt, das Alte Rathaus, den Naschmarkt und den Brühl in Leipzig
- An das City-Hochhaus in Leipzig
- An die Moritzbastei in Leipzig
- An das Gelände der ehemaligen Kaserne der Nationalen Volksarmee in Merseburg
- An das Schloss Merseburg, heute Sitz der Kreisverwaltung des Saalekreises
- An alle Schiffe in der Saale
- An die Universität Halle, insbesondere die Medizinische Abteilung
- An das Interhotel bzw. Maritimhotel am Hauptbahnhof von Halle, heute ein Flüchtlingsheim
- An das Gelände der ehem. Flugzeugwerke Siebel in Halle in der Dessauer Str. 70, die Fremdarbeiter für die Herstellung von allerlei Flugzeugtypen beschäftigte und während des Krieges von Amerikanern am 7.7. und 16.8.1944 sowie am 30.3.1945 bombardiert wurden. Im Oktober 1946 wurde das Werk von Russen demontiert und mit der gesamten Belegschaft mit ihren Familien nach Russland deportiert. Dort mussten sie weiterarbeiten und im Herbst 1950 durften die ersten „Siebelaner“ wieder nach Deutschland zurückkehren.
- An den Dom zu Halle
- An die JVA Halle Roter Ochse und alle weiteren JVAs
- An alle Kriegsgefangenenlager für Deutsche in der Nachkriegszeit
- An den Stasi-Bunker nördlich von Machern in den Lübschützer Teichen, eine heimlich geschaffene Ausweichführungsstelle, durch die sich die Führungsriege des MfS ihren Machtanspruch im Fall eines Ausnahmezustands zu erhalten gedachte.
- An die Strafvollzugseinrichtung Alfred-Kästner Straße in Leipzig (heute Gerichtssitz), wo zwischen 1960 bis 1981 alle in der DDR verhängten Todesurteile zentral vollstreckt wurden
- An die „Runde Ecke“ in Leipzig. Zu Kriegsende bezog für wenige Monate die US-Armee das Gebäude. Anschließend zog der sowjetische Geheimdienst NKWD und der MfS-Vorläufer „K5“ ein. 1950 wurde das Gebäude Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) und blieb es bis 1989. Das Haus am Innenstadtring war während der Montagsdemonstrationen Zielscheibe von Wut und Empörung der Demonstranten und wurde am Abend des 4. Dezember 1989 von mutigen Leipziger Bürgern besetzt. Danke, liebe Leipziger!
- An alle heutigen und ehemaligen Kasernen
- An alle Gebäude, die im Krieg zerstört wurden
- An das Gelände der ehemaligen Leuna-Werke (heute: Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (TRM)) in Leuna
- An die Demontage bzw. Plünderung der Produktionsanlagen des Leuna-Werkes (BASF) durch die Alliierten nach dem 1. Weltkrieg und die Beschlagnahmung der Patente.
- An die Demontage bzw. Plünderung und Verstaatlichung der zum BASF-Konzern gehörenden Werken Leuna und Buna durch Russen in 1945
- An das Gelände der Firma Linde AG in Leuna
- An den Flughafen von Merseburg
- An alle Banken und Inkassounternehmen
- An alle Flüchtlingsheime
- An die Silberhöhe in Halle
- An das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien und den gentechnologischen Projekten von Halle
- An die Galgenbergschlucht in Halle
- An alle ehemaligen Hinrichtungsstätten, Scheiterhaufen und Galgenbergen
- An den Petersberg in Halle
- An das Schloss Schkopau
- An das Gelände der Buna-Werke in Schkopau. Die Werkseinrichtungen wurden nach der Wiedervereinigung maßgeblich von der Firma Dow Chemical Company übernommen.
- An alle geheimen, kultisch genutzten Orten oder Moscheen, in denen Hass gepredigt wird
- An den Flughafen Halle-Leipzig, der auch militärisch genutzt wird
- An alle Massengräber, die von Behörden verschwiegen werden und von denen wir nichts wissen
- An die Burg Giebichenstein in Halle
- An das Diakonie-Krankenhaus in Halle
- An alle ehemaligen Stadtmauern
- An alle Schulen, Ämter, Gerichte, Polizeistationen, Friedhöfe, Krankenhäuser, Altenheime, Psychiatrien
- An alle Jugendämter
- An alle Jobcenter
- Alle Geheimdienstzentralen, Freimaurerlogen, Advokaten,
- und an alle weiteren dunklen Stellen in Halle, Merseburg und Leipzig
Alle dunklen Schatten der Städte Leipzig, Merseburg und Halle werden hell. Alle Menschen, auch Arbeitslose, Obdachlose, Drogensüchtige, Prostituierte, Diebe und Verbrecher werden von Licht umhüllt, das alles durchdringt. Es wird heller und immer schöner. Die Lichter werden größer und größer, verbinden sich langsam untereinander und erreichen langsam alle Stellen der Stadt, bis Halle, Merseburg und Leipzig in einem weißen, alles durchdringenden, heilenden Licht gebadet sind. Der Schatten hat gar keinen Platz mehr. Das Licht hat ihn erhellt, bis weit über die Stadtgrenzen hinaus. Hass, Wut, Bosheit, Verbrechen, Gewalt, Neid, Machtgier, transformieren sich in Liebe, Frieden, Mut, Barmherzigkeit. Alle Menschen lieben sich. Es fühlt sich wie nach der friedlichen Revolution von 1989 und 1990, wie ein Neubeginn. Alle Leute freuen sich wie beim Mauerfall und bei der Wiedervereinigung. im Hintergrund hört man das „Hallelujah“ von Händel. Alle hören diese wunderschöne Musik aus Halle und singen „Hallelujah“. Sie umarmen sich und es kehrt Frieden ein. Mensch, Tier, Natur, alle sind glücklich und leben friedlich miteinander.
So sei es.