Meine Erlebnisse bei der Reinigung der Stadt Hanau
Die Stadt Hanau besuchte ich am 13.9.2012. Hanau ist eine Kleinstadt, in der der Stadtkern in einer Nacht im März 1945 komplett zerstört wurde und in der es für eine kleinere Stadt sehr viele Tote gab, obwohl die meisten Einwohner vor dem Bombenangriff die Stadt verlassen hatten.
Als erstes ging ich auf den Hauptfriedhof, wo sich die Gräber von etwa 4.000 Toten der Luftangriffe und viele Soldatengräber befinden. Darunter auch mehrere Gräber, die meines Erachtens Massengräber sind. Auch ein sehr großes und schönes Gräberfeld für die Toten des 1. Weltkrieges gibt es auf diesem Friedhof.
Im Anschluss fuhr ich einmal gegen den Uhrzeigersinn um den Cityring von Hanau, der den damals komplett zerstörten Stadtkern umringt, und besuchte den Marktplatz, das Denkmal der Gebrüder Grimm (die Gebrüder Grimm waren in Hanau beheimatet) und die Wallonisch-Niederländische Kirche, die nach dem Krieg nur zum Teil wieder aufgebaut wurde.
Diese Kirche ist keine übliche Kirche, so wie sie in jedem Dorf steht, sondern eine Kirche, die die Form von zwei aneinander liegenden Ringe hat. Ein größerer und ein kleinerer Ring. Es war eine Doppelkirche, die im 2. Weltkrieg bombardiert wurde und bis auf die Außenmauern zerstört wurde. Der größere Ring war die Wallonische Kirche. Sie wurde nicht wieder aufgebaut und steht heute als Mahnmal mit einer Gedenkstätte. (siehe Bild). Dort gedachte ich der Toten, vor allem an diejenigen, die nie gefunden wurden und noch unter der neu aufgebauten Innenstadt vergessen liegen. Der 2., kleinere Ring der Kirche ist die niederländische Kirche. Sie wurde wieder aufgebaut.
Nach meinem Empfinden ist die Stadt Hanau eine Stadt mit einer recht negativen Energie. Die Leybold AG und die Degussa AG haben beide hier eine große Produktionsstätte. Ein schönes Schloss, das Schloss Phillipsruhe, des Fürstenhauses Isenburg steht am Main. Im Park finden dort im Sommer die Grimms Festivalspiele jedes Jahr statt und im Schloss selbst befindet sich ein kleines Gebrüder-Grimm-Museum.